Bernard-Marie Koltès wurde 1948 in Metz geboren, erhielt an der Theaterschule des Théâtre National de Strasbourg eine Regieausbildung und arbeitete danach als Regisseur und Autor für Theater und Rundfunk. In den 70er Jahren begann Koltès für das Theater zu schreiben und hielt sich für längere Zeit im Ausland auf, u.a. in Kanada, den USA, der Sowjetunion, in Nigeria und in Guatemala.
1983 eröffnete Patrice Chéreau sein Théâtre des Amandiers in Paris-Nanterre mit „Kampf des Negers und der Hunde“ und inszenierte in der Folge alle Stücke des Autors. Von 1986 bis 1990 folgten in jährlichen Abständen die Uraufführungen von „Quai West“, „Tabataba“, „In der Einsamkeit der Baumwollfelder“ und „Roberto Zucco“ auf europäischen Bühnen.
1989 starb Bernard-Marie Koltès an den Folgen von Aids. Koltès hat ein facettenreiches dramatisches Werk hinterlassen. Sind seine ersten Stücke noch vom Realismus geprägt, so gewinnt seine Dramatik in der Folge ihr spezifisches Profil aus dem thematischen Horizont einer multikulturellen Gesellschaft, der Konfrontation verschiedener Kulturen, der Analyse bürgerlicher Obsessionen und deren anarchischer Zertrümmerung. All seinen Stücken gemeinsam ist eine mythische Überhöhung der Wirklichkeit.