Da sitzt einer und frisst Nudeln. Und redet mit jemandem, der nebenan ist. Jemand, der keine Nudeln frisst, der nicht redet, der vielleicht gar nicht mehr lebt oder überhaupt nicht da ist. Oder er sitzt hinter einer Scheibe aus Panzerglas. Oder....

Da sitzt einer und frisst Nudeln. Und redet über das Nudelfressen, über den Nudelfresser, der er selbst ist, über den Schauspieler, der den Nudelfresser spielt und über den Autor, der den Nudelfresser, also ihn, geschrieben hat.

Da sitzt einer und frisst Nudeln. Und die Ketchupflasche ist so gut wie leer. Bald wird er zu viele Nudeln gefressen haben und dann wird er platzen. Wer zu viele Nudeln frisst, platzt, das ist immer so.

Da sitzt einer und frisst Nudeln. Weil das seine Bestimmung ist. Und seiner Bestimmung kann man nicht entgehen. Oder man hat eine schöne Schere, mit der man sich Erleichterung verschaffen wird.

 

Da sitzt einer und frisst Nudeln. Und spielt Theater. Und beschimpft das Theater. Und kommt aber nicht raus aus dem Theater, weil er eben der Nudelfresser ist, der dazu verflucht ist, genau so, als Nudelfresser eben, in die verdammte Theatergeschichte einzugehen.

 

Da sitzt einer und frisst Nudeln....